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Die Götterwelt des mediterranen Raums ‒ von den vielen Gottheiten zu dem einen Gott

Montagsakademie
Vortrag im Rahmen der Montagsakademie von Univ.-Prof. Dr. Peter Scherrer, Institut für Antike, Universität Graz
Der Vortrag beleuchtet die Entwicklung von Kulten und Religion in der griechisch-römischen Antike des Mittelmeerraumes. Diese war anfangs geprägt durch den Kult einer fast unüberschaubaren Menge an Spezialgottheiten mit oft nur lokalem oder regionalem Verbreitungsgebiet sowie meist sehr engem funktionalem Wirkungsbereich. Bereits der Dichter Hesiod in seiner „Schöpfungsgeschichte“ (7. Jh. v. Chr.) erklärt deren Verbindung untereinander in einem Dreigenerationensystem. Die griechischen Gottheiten überlagerten ab dem 2. Jh. v. Chr. mit ihrer gedacht anthropomorphen Erscheinung die ursprünglich als unsichtbare Kräfte vorgestellten römischen Gottheiten, sodass es zu einer Angleichung in Erscheinung und Funktion kam. Ab dem 1. Jh. n. Chr., im politisch nunmehr geschlossenen Kulturraum des Imperium Romanum rund um das Mittelmeer trat eine starke Tendenz zur Verschmelzung verschiedener Gottheiten (Synkretismus) und einer Allzuständigkeit dieser neuen Gottesvorstellung (Henotheismus) hervor. Gleichzeitig traten neue Religionen mit starken Jenseitsvorstellungen, vor allem der Mithraskult und das Christentum ihren Siegeszug an. Ihre Ausbreitung wurde auch durch Seuchen, Naturkatastrophen und Kriege begünstigt, bis im späten 4. Jh. das Christentum zur alleinigen Staatsreligion erklärt wurde.
Termine
7. April 2025, 19:00 - 21:00 Uhr
Weitere Informationen
Eintritt frei!
Veranstalter: Zentrum für Weiterbildung der Universität Graz, Elisabethstraße 27/EG, 8010 Graz
Veranstaltungsort/Treffpunkt