Hermi Brandner

Geboren 1958 in Klagenfurt,
Lebt und arbeitet seit 1980 in Graz

PAPIERKUNST
PAPIER als Träger künstlerischen Ausdrucks ist für mich ein wunderbar vielfältiges Gestaltungsmittel und sinnliches Material, das zur Berührung verführt. Ich kann es zwei- und dreidimensional formen, es durchscheinend oder opak wirken, stabil + tragend aber auch äußerst fragil + federleicht, erscheinen lassen. An ihrer Oberfläche erscheinen meine Papierobjekte manchmal rostig, rau, aber auch glatt und seidig. Durch Schöpfen, Färben, Strukturieren, Verformen, Prägen, Einschließen von Fremdmaterial, wie Zufügung von Pflanzenfasern aus meinem Garten bzw. nach Küchengebrauch (Frauenmantel, Lavendel, Rosenblüten, Rhabarber…), entstehen Papierskulpturen und verschiedene Papiere mit jeweils speziellem Charakter in ihrem Erscheinungsbild - je nach verwendeter Pflanzenart.

PAPIERSCHMUCK
Anreiz war, Materialien aus meinem Umfeld künstlerisch in Schmuck umzusetzen und mit diesem neben teuren Materialien bestehen zu können. Motto: „…. das, was mich umgibt, soll mich schmücken“ – So entstanden erste Ketten aus Kombinationen von z.B. Steck-, Sicherheitsnadeln, gefasste Stückchen einer zerborstenen Windschutzscheibe und ähnlichem mit meinen Papierperlen. Mittlerweile experimentiere ich mit naturhaft handgeschöpftem und industriell hergestelltem Papier für meine Kettenskulpturen, die aus bis zu 1600 einzeln geschnittenen Teilen bestehen.
Ein wichtiger Bereich meines Papierschmuckes sind die „LITERATURPERLEN“ – so nenne ich Ketten, bei denen ich Satzfragmente oder Textbruchstücke, die sich nach dem Lesen in meinem Kopf verfangen haben, die mich beschäftigen und über die ich nachdenken muss, auf Papierperlen drucke oder handschriftlich anbringe, Verszeilen von Rose Ausländer, philosophische Gedankensplitter …..
Hermi Brandner

>UND< ist ein Kunstprojekt, das die völlig unterschiedlichen Werkstoffe Ton & Papier miteinander konfrontiert, aber auch in ihren Gemeinsamkeiten zeigt.
Während einige der Keramikgefäße in ihrer Oberfläche, durch ihre Haptik an das Ausgangsmaterial Erde erinnern, erscheinen andere Objekte, als ob sie direkt aus dem Weltall gekommen und hier auf der Erde gelandet wären. Besonders die großen Kugeln sehen aus wie Planeten, wie wir sie durch Fernrohre beobachten können – scheinbar kosmische Nebel ziehen auf der Kugelaußenseite und regen die Fantasie des Betrachters an.
Diesen, allein schon durch ihre Körperhaftigkeit schwer und in ihrer Farbigkeit erdig wirkenden Gefäße, stehen die federleichten Papierobjekte aus handgeschöpftem Papier gegenüber.
Durch den handwerklichen Herstellungsprozess des Schöpfens der verwendeten Papiere und durch die Hinzufügung von Pflanzenfasern, die im täglichen Küchengebrauch je nach Jahreszeiten schwankend Verwendung finden, wie Spargel, Rhabarber, Orangenschalen, Holunder, Frauenmantel, Lavendel und Rosen und ähnlichem, ergeben sich Papiere mit einer ganz speziellen Ästhetik und Ausstrahlung. In Kombination mit Papierfasernbrei aus Abaka, Baumwolle, Jeans-Hadern, Sisal…entstehen Werke, die einerseits filigran, durchsichtig und luftig, andererseits rostig oder steinig, anmuten.
Beide "Arbeitsmaterialien", also Ton & Papier, ermöglichen die Gestaltung im Raum, verlocken zu Experimenten und reizen dazu, die Grenzen des Möglichen auszuloten.
September 2008

......"ich arbeite gerne in zyklen, die sich über mehrere jahre hinziehen - experimentiere lustvoll mit verschiedenen untergründen und medien – verwebe alte und neue techniken miteinander.

werkszyklus: >gr(az)aphics meets ceramics<
wurde in einer höhle des grazer hausberges in einem gemeinsamen projekt von hermi brandner und der keramikerin anita leitner so ein entwicklungsprozess gezeigt.es entstanden vor ort zeichnungen und fotos, die später teils in holz geschnitten, teils computer bearbeitet mittels verschiedener techniken auf riesenknöpfe/buttons gedruckt wurden.die runde form der grazer kanaldeckel ist als weitere facette und variation der gr(az)aphicen zu sehen. knöpfe/buttons begegnen uns als symbol der vernetzung immer wieder und verbinden in unserem fall die graphic mit der keramik."


Werkzyklen

>gr(az)aphics meets ceramics<
Gefiedertes, oder doch nicht!?
WOLFSFRAU
Granatapfel
logos / mandalas /zwischen.welten
re(quiem)h oder wie der hirsch schreit
GE(BIRG)IGE INNENWELTEN
> U N D <
PapierSchmuck - PapierObjekte - PapierSkulptur


Mitgliedschaften

1997 – 2001 Mitglied beim Steiermärkischen Kunstverein Werkbund


Ausstellungen/Beteiligungen - Auswahl

1997, Galerie Schaukastl, Einzel
1996, Atelier T, Ringstraßengalerien Wien
1997, Kleines Atelier im Hof, Wolfsberg
1997, Europahaus Klagenfurt, Einzel
1998, Künstlerhaus Graz
1998, Weberhaus Weiz
1998, URANIA Ganggalerie
1998, La Grande Arche, Paris
1999, Barbizon, Frankreich
1999, Raiffeisenbildungszentrum Graz
1999, Holland – Belgien
1999, Galerie im Europahaus Klagenfurt, Einzel
2000, Künstlerhaus Graz
2000, Stadtbücherei Dornbirn
2000, Schloß Stainz
2001, Carpe-diem Sommergalerie
2002, CITYYOGA Graz
2002, Schlussausstellung "art didacta" Innsbruck
2002, IGLER ART, Dezember 2002
2003, Urturmkasematte Graz
2003, Schloss Lustbühel
2005 tag der offenen ateliertür
2005 galerie boehner, mannheim
2006 kunsthaus weiz: logos / mandalas / zwischen.welten ein kunstprojekt das sich mit der EIGEN.ART europäischer kanaldeckeln befasst
2006 photo_graz06 – ESC Labor
2007 tag-der-offenen-ateliertür
2007 OttoWagnerGalerie, Wien
2008 >UND< Gotische Halle, Graz
2009 Atelier Rauscher, Steiermark
2009 Tag der offenen Ateliertür, Graz
2009 KunstKreARtiv, Schloss Pertenstein, Chiemsee
2010 Mai, Schloss Höhenried, Starnbergersee
2010 Dezember, "Zweifach", Schmuck+Textilmesse, Salzburger Congress
2011 Ateliertag
2013 art.vit 3
2013 tag-der-offenen-tuer, graz
2014 Vitrine für Papierkunst, Graz